Press "Enter" to skip to content

BOND 25 – Ist ein Starttermin in 2019 noch zu halten?

Seit Juli 2017 hat der neue James Bond Film einen festgesetzten Starttermin: am 8. November 2019 soll Agent 007 wieder im Dienste ihrer Majestät die Welt retten. Glaubt man den neuesten Berichten aus Hollywood, so wird es allerdings eng im Zeitplan.

Es ist kaum verwunderlich, dass sich Fans auf der ganzen Welt fragen, warum es außer dem am 24. Juli 2017 von MGM und Eon Productions bekanntgegebenen US Starttermin so gar keine handfesten Neuigkeiten zu ‘Bond25’ gibt. Zuletzt sorgte die Meldung für Aufsehen, der britische Regisseur Danny Boyle (‘Trainspotting’) sei für den Regiestuhl vorgesehen. Die Nachricht tröpfelte durch sämtliche Medienkanäle, und wie so oft, wurde binnen weniger Stunden aus einer Möglichkeit ein Fakt gezaubert. Dass seine Aussage an eine Bedingung geknüpft war, nämlich dass ein gemeinsam mit John Hodge entwickeltes Drehbuch zunächst angenommen werden muss, trat hierbei fast unbemerkt in den Hintergrund. Eher wahrscheinlich ist, dass Boyle den begehrten Job noch nicht hat. Zumindest nicht, bis dies von offizieller Stelle bestätigt wird.

Daniel Craig zu Gast in der Late Night Show von Stephen Colbert

Eines ist bislang sicher: Daniel Craig kehrt als James Bond auf die Leinwand zurück. Dies gab er höchstselbst im August 2017 in der US-Talkshow von Stephen Colbert bekannt. Doch auch dies wirft eine entscheidende Frage auf. Craig bindet sich an ein Projekt von dem, zumindest zum damaligen Zeitpunkt, weder Drehbuch noch Regisseur feststehen? Verständlich, dass dies für verdutzte Reaktionen sorgte. In der Tradition der Bondfilme, bei welchen meist eine groß angelegte und medienwirksame Pressekonferenz die Produktionsmaschinerie in Gang setzt, oblag es stets den Produzenten und dem Regisseur, den geheimnisvollen Schleier zu lüften. Hiervon scheinen wir noch beängstigend weit entfernt zu sein.

Essentiell für den weiteren Verlauf ist die Tatsache, dass es dem neuen James Bond Film sowohl an einem US als auch einem internationalem Vertriebspartner fehlt. Mit der Veröffentlichung des letzten Films ‘Spectre’ endete im Jahr 2015 der Vertrag mit Sony Pictures Entertainment und eine Handvoll Filmstudios, hierunter Warner Bros., Universal Studios, 20th Century Fox, Paramount Pictures, Sony und Annapurna Pictures bewarben sich im Zuge dessen um die Vertriebsrechte für James Bond.

In einem Artikel vom 4. April zeichnete die hoch angesehen US Fachzeitschrift The Hollywood Reporter nun ein eher unangenehmes Bild einer ungewissen Zukunft des Projekts ‘Bond25’. Demnach war nach dem Joint-Venture des Filmstudios Metro Goldwyn Mayer und der Filmproduktionsgesellschaft Annapurna Pictures im Oktober 2017 automatisch angenommen worden, dass hierdurch Annapurna zumindest als neuer US-Vertriebspartner für Bond feststünde. Ein Insider verneinte dies nun und gab zudem an, es gäbe weder einen US- noch einen internationalen Vertriebspartner.

Doch irgendeine Entwicklung muss es ja gegeben haben. MGM und Eon Productions würden doch sicher keinen Starttermin festlegen, ohne diese wichtigen Partner im Boot zu haben? Genau dies scheint jedoch passiert zu sein. Tatsächlich wurde die offizielle Ankündigung scheinbar verkündet ohne die Sicherheit zu haben, dass der fertige Film durch einen Vertrieb in die Kinos kommt. Mit nur 19 Monaten bis zum angesetzten Starttermin für ‘Bond25’ treibt einem diese Neuigkeit doch eher den Schweiß auf die Stirn.

Doch warum diese Verzögerung? Das einst größte, glamouröseste und angesehenste Filmstudio MGM steckt augenscheinlich in Schwierigkeiten. Nach dem mit einem blauen Auge überstandenem Konkurs im Jahre 2010, finanzierte das traditionsreiche Hollywoodstudio unter Leitung seines neuen CEO Gary Barber zusammen mit Eon Productions und Sony Pictures das 23. James Bond Abenteuer ‘Skyfall’, welches mit $1.109 Milliarden weltweit ein kommerzieller Megahit wurde. Am 19. März 2018 dann die Schocknachricht: MGM Direktor Gary Barber wurde vom Aufsichtsrat des Studios seiner Position enthoben und gefeuert – gerade einmal fünf Tage nach Verlängerung seines Vertrages bis ins Jahr 2022. Öffentlich gab es seitens MGM Holdings hierzu keine Stellungnahme.

Laut The Hollywood Reporter scheint es gegenwärtig unsicher, ob MGM sich zum Verkauf anbietet oder aktiv auf der Suche nach einem neuen Direktor ist. Der Fakt, dass bei Letzterem keine Eile gegeben scheint, deutet auf einen Verkaufswunsch hin. Eine Quelle des Hollywood Reporter gab an, dass MGM die populäre Bond-Reihe als Lockmittel für potentielle Käufer einsetzt. Dies verhindert im Gegenzug Verhandlungen mit möglichen Bond Vertriebspartnern. Leider steht und fällt das Projekt ‘Bond25’ mit eben jenen Partnern.

Für Verwirrung sorgt hingegen dann der abschließende Absatz des Artikels. Hierin beruft sich der Hollywood Reporter auf eine nicht genannte Quelle und schreibt, es sei bereits ein Deal mit Regisseur Danny Boyle vollzogen worden. Auf Nachfragen im Bezug auf Boyle sowie etwaige Vertriebspartner schwieg MGM. Somit ist man gegenwärtig, noch immer 19 Monate vor Kinostart, wieder am Anfang.

Es sind unsichere Zeiten wie diese, in denen ein Satz Produzenten und Fans gleichermaßen  Beruhigung verspricht wie Baldriantropfen: James Bond will return!

Be First to Comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.